Der Baustoff der Welt

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Buchausgabe: Der Baustoff der Welt, Helmut Friedrich Krause, edition dionysos, 1991, S.41 f

„Die so umfangreich erscheinende Vielfalt der Gestaltun­gen geht auf eine Ursache, eine Ursubstanz, zurück. Dieser Urstoff, der die nahezu unendliche Mannigfaltigkeit der Erscheinungen lie­fert, muß demnach von unendlicher Wandlungsfähigkeit sein. Wie immer auch seine Beschaffenheit sein mag, in einer Phase seiner Wandlungen muß er aus der Sphäre des Nichterkennbaren in die Sphäre der Erscheinungen treten, so daß unser Auge ihn wahrzu­nehmen vermag, unser Verstand aber gleichzeitig seine sublime Herkunft erfaßt. Da aus ihm eine so reale Welt aufgebaut worden ist, muß er, selbst wenn er dem Auge nicht erkennbar ist, in seinen Wirkungen deutlich zu verspüren sein.

Die Gestirne sind – wie alles Geschaffene – dem Gesetz des Wer­dens und Vergehens unterworfen. Aus einem Baustoff geschaffen, der in seinem reinsten Zustand unseren Sinneswahrnehmungsorga­nen nicht erkennbar ist, muß das Gestirn sich auch wieder in jenen Baustoff auflösen, wie es das Gesetz des Werdens und Vergehens verlangt.

Wir nennen diesen Baustoff «Weltwille», jedoch für die hier not­wendigen Deutungen der grundlegenden Erscheinungen wählen wir – in Anlehnung an naturwissenschaftliche Sprachgepflogenheiten – einen andern Ausdruck: «Raumenergie.»

Also aus Raumenergie sind alle Gestirne im Weltall geschaffen, und in Raumenergie lösen sie sich auch wieder auf.

Mit dem Werden und Vergehen verbindet sich in uns die Vorstel­lung einer Jugend, einer Blütezeit sowie Alter und Sterben, also gleichsam einer Aufwärts- und Abwärtsentwicklung. Auch dies muß, wie bei den Thilen, auch beim Ganzen – dem Gestirn – zu be­obachten sein. Auf der Oberfläche des Gestirns, der Lebenssphäre des Menschen, merken wir nichts von einer Auflösung, denn wenn der Abbau sich von außen vollziehen würde, müßten wir trotz der Kurzlebigkeit des Menschen auf Grund von überlieferten Umwelt­bildern Veränderungen feststellen.

Wir kleiden das intuitiv Erkannte nun in eine Folgerung aus dem Vorhergesagten und nennen diese Auflösung – Kernverstrahlung. Alle Gestirne, aus einem Baustoff geschaffen, der Raumenergie, zerfallen, vom Kern des Gestirns ausgehend, auch wieder in Raum­energie – und zwar der reinsten, absoluten Form.

Damit ist dieser Vorgang zunächst nur in seinen Wirkungen spür­bar, und die fundamentalste Wirkung ist die innerhalb der Lebens­sphäre des Menschen feststellbare Anziehungskraft (Gravitation).

Die Raumenergieverstrahlung aus dem Kern eines jeden Gestirns bildet ein Energiestrahlenfeld von radialer Struktur (d. h. die Ener­gien verstrahlen vom Gestirnmittelpunkt aus nach allen Seiten). Die Kernverstrahlung durchschlägt alle Materieschichten des Gestirns ungehemmt, sie ist die «Grundursache», was den Weltwillen an­langt, und alle Vorgänge in der Welt der Erscheinungen stehen in voller Abhängigkeit zu ihr, vollziehen sich in ihrem Feld.

Das Raumenergiefeld ist der Träger der wellenförmigen Fortpflan­zung aller Strahlenarten. Es besitzt zugleich jene Eigenschaften, die (vor Einstein) dem hypothetischen Äther als dem Träger der Licht­wellen zugesprochen werden mußten: Elastizität, Dichte und Durchdringungsvermögen in höchstem Maße.“