Reversionspendelmessungen am Telegrafenberg Potsdam

Auf der wissenschaftshistorischen Website zum Wirken auf dem Telegrafenberg in Potsdam werden die Reversionspendelmessungen, die dort zum letzten Mal 1968/69 vorgenommen wurden, beschrieben.

Besonders die kleine Datenzusammenstellung am Ende des Artikels Absolute Bestimmung der Schwere mit Reversionspendeln in Potsdam 1898 – 1904 und 1968 – 1969. Geodätisches Kolloquium am GFZ Potsdam, 22. Mai 2008 / von Joachim Höpfner.  (PDF, 21,05 MB) ist interessant, da sie die Abnahme der Gavitation über einen Zeitraum von ca. 70 Jahren in einem Differenzwert möglicherweise ‚bezeugt‘ – die Wissenschaftler finden natürlich andere Erklärungen.

Auch die im Artikel kurz dargestellten Gravimetermessungen sind möglicherweise Fingerzeige, genauso die Darstellungen von Fallgeschwindigkeiten in Bezug auf Breitengrade (einige ausgewählte Orte).

Ich fühle mich durch dies Daten in der Annahme bestätigt, dass mit relativ einfachen technischen Hilfsmitteln (wenn auch ausgeklügelt und von hoher ‚analoger Präzision‘) Nachweise auch heute möglich sind – dafür braucht es keine riesigen Budgets, sondern nur kluge und saubere Experimentalplanung.

Wahrscheinlich gibt es bei fachkundiger Recherche zumindest europaweit einiges an ‚RFH-bestätigenden‘ Messdaten zu entdecken, zumal im Artikel (wie in anderen auch) keine Rohdaten angegebne sind, sondern nur Zusammenfassungen und Wertemittlungen. Man muss in diesem Zusammenhang bedenken, dass die jetzige Messung von Gravitation und Fallbeschleunigung oft intensiv modellverbundene Anteile mit sich führt, wirkliche Messung also immer sofort mit schon interpretierten und ‚festgenagelten‘ Mathematiken verbunden ist.

Die dargestellten Pendelmessungen generell erscheinen mir hinreichend genau zu sein, um softwareunabhängige Grunddaten zu erschließen, die die Nachforschungsrichtung erstmal prinzipiell verdeutlichen. Man kann sie mit vertretbarem – professionellen – Aufwand ‚überall‘ durchführen, wo die entsprechenden baulichen Gegebenheiten (für präzise Messvorgänge) vorhanden sind. – So umginge man die digitalen ‚Sekundarien‘.

Die Nutzung heute üblicher Gravimeter könnte parallel durchgeführt werden.